Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Freundinnen und Freunde
unser Jahresbericht steht in diesem Jahr unter dem Thema »Nichts ist beständiger als der Wandel«. Dieser Satz geht uns nach unzähligen Verwaltungs-, Küchen- oder andere Reformen anscheinend leicht über die Lippen. Seit der Reformation kennen wir das »semper reformanda« als beständige Herausforderung. Diesmal scheint der Wandel tiefer zu greifen als in vielen der bisher erlebten Veränderungsprozesse. Vermeintlich fest verankerte Haltungen und Tugenden werden in Frage gestellt oder erscheinen überholt. Die Verschiebung der Weltordnung, der Krieg in der Ukraine, das Erschrecken über die Folgen des Energiehungers und die Erkenntnis, dass die nachfolgende Generation ein anderes Verhältnis zur Erwerbsarbeit in ihrem eigenen Leben hat, lassen ahnen, dass sich unsere Welt grundlegend verändert. Auch für die Stiftungen mit ihren Personengemeinschaften und Geschäftsfeldern Bildung sowie Pflege und Betreuung sind das grundlegende Herausforderungen. Wir wissen, dass die Voraussetzung für die Gestaltung der Zukunft eine Vorstellung davon ist, wie diese lebenswerte Zukunft aussehen sollte. Bei aller Hektik des Alltags und der derzeitigen Anforderung der Nutzerinnen und Nutzer sowie Kostenträger, nehmen wir uns Zeit in unseren unterschiedlichsten Gremien und Netzwerken, neue Ideen zu entwickeln, Impulse zu diskutieren und Prozesse anzustoßen.
Für ihr Engagement, ihr Durchhaltevermögen, aber auch für ihre Ideen danken wir deshalb allen Mitarbeitenden, allen Führungskräften und allen ehrenamtlich Engagierten an dieser Stelle sehr herzlich! Sie alle meistern den Alltag in den Hilfefeldern und Bildungsein-richtungen, in der Verwaltung und Hauswirtschaft mit Beständigkeit und innovativen Erkenntnissen. Zusammen können wir den Heraus-forderungen begegnen, denen wir uns gegenübersehen.
Diese Herausforderungen erscheinen uns trotzdem oft unüberwindbar. Die Aktionen gerade junger Menschen bei Fridays for future oder der Letzen Generation mahnen die verzweifelte Situation an, in der wir Menschen uns angesichts der Klimakatastrophe befinden. Als Christinnen und Christen können wir uns aber sicher sein, dass Gott die Schuld, die Ausweglosigkeit und die Verzweiflung sieht und uns nicht verlässt. Gott geht mit, wenn wir neue Wege in einer veränderten Welt suchen müssen.
Wir berichten Ihnen nun über ethische Herausforderungen und in diesem Zusammenhang über die Auseinandersetzung mit unserem eigenen Selbstverständnis sowie ganz pragmatisch über personelle Veränderungen, neue Arbeitszusammenhänge und Konzepte. Wir wollen Ihnen damit wieder einen Einblick in unseren Alltag geben und Sie an unseren übergreifenden Überlegungen teilhaben lassen.
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und stehen Ihnen gern für Rückfragen zur Verfügung.
Eine Aussprache zum Jahresbericht findet am 10. November 2023 im Haus Nazareth statt.
Herzlichst Ihr
Diakon Carsten Böhrnsen
Vorsitzender der Direktion